FCW Interna, Aktenzeichen §20090512


Nachdem der Trikotzupfer der letzten Woche das Geschehen vom vorletzten Wochenende ziemlich treffend wiedergab (Totalausfall) schickten sich die Schwarz-Weissen am vergangenen Wochenende an, Wiedergutmachung zu leisten. Dies gelang zum Teil. Nach der umständlichen Anreise in den Thurgau taten sich die Stadtsanktgaller zu Beginn schwer. Die erste Halbzeit erinnerte noch stark an den desolaten Auftritt gegen Wattwil vor Wochenfrist. Man liess den Gegner ohne Gegenwehr sein Spiel aufbauen und im Gegenzug brachte man kaum Passstaffeten über mehr als zwei Stationen zu Stande. Die Gäste machten den Eindruck scheinbarer Ohnmacht zur Reaktion und liessen die Angriffe der Amriswiler über sich ergehen ohne sich wirklich zur Wehr zu setzen. Vor allem die Standardsituationen machten dies deutlich. Die Gastgeber waren präsenter und zeigten den grösseren Willen an den Ball zu kommen. So war die Pausenführung der Thurgauer mit 3:1 ein deutliches, aber nicht minder verdientes Verdikt. Zu den zwei Treffern nach Eckstössen kam ein Tor nach Fehlverhalten verschiedenster Art im und am eigenen Sechzehnerraum, sowie ein glücklicher Treffer Roellis um das Skore zu komplettieren.
Die Pausenansprache des Trainerduos oder wohl viel eher der köstliche Eistee zeigten ihre Wirkung nach dem Seitenwechsel. Die Gallusstädter agierten mit deutlich mehr Elan und legten eine im Vergleich zum ersten Durchgang beeindruckende Präsenz in den Zweikämpfen und im gesamten Defensivverhalten an den Tag. Die Gastgeber kamen dadurch nur noch selten zu einem kontrollierten Spielaufbau, was zu einem abwechslungsreicheren Duell führte. Das Resultat hätte demnach auch ausgeglichener ausfallen können. Doch das nötige Glück hatte traditionsgemäss der Tabellenführer und nicht der in tieferen tabellarischen Gefilden dahindümpelnde FC Winkeln. Dazu kam, dass der in der Ostschweiz mittlerweile nicht mehr unbekannte Herr Cadusch und seine fahnenschwenkenden Gehilfen nicht ihren allerbesten Tag einzogen. Mit klarem Blick und etwas weniger Pech an Koblers Stiefeln hätte es nach gut einer Stunde 3:3 stehen können und die Winkler Aufholjagd wäre belohnt worden. Doch es kam, wie es in solchen Situation schon fast immer gekommen ist. Die Angriffsbemühungen der Ostschweizer trugen keine Früchte und im Gegenzug verwerteten die Thurgauer ihren Gegenangriff kurz vor Ablauf der Spielzeit. Nach einem Materialtest (Stollen vs. Schienbein (-schützer)) bekamen die Gastgeber einen diskutablen Freistoss zugesprochen. Der Thurgauer Freistossschütze traf das Leder nicht wunschgemäss, doch aus der missglückten Flankenhereingabe wurde eine regelrechte, ungerechte Bedrohung für die krampfgeplagten Winkler Abwehrreihen, die sich ergaben und sogar noch nachhalfen, die Kugel ins eigene Netz zu befördern. Tormann Staub bedankte sich beim designierten Torschützen artig, bevor das Geschehen auf dem Grün durch die Pfeife Caduschs ein Ende fand und den Animositäten zwischen den Kantonen freien Lauf gelassen wurde. Der Hobby DJ in den Katakomben der Amriswiler Ballsport- und Athletikarena gab sein bestes, um das Wohl der Gäste zu maximieren und das Heimweh zu minimieren. Obwohl den Gästen einige Punkte wohl lieber gewesen wären, wurde die Thurgauer Sonne und der sanktgallische Gerstensaft dennoch einige Augenblicke genossen, bevor es zurück in den Osten ging.
Trotz dem deutlichen Resultat, lässt das Gezeigte für das kommende Spiel insofern hoffen, als dass womöglich erneut so begonnen werden wird, wie es im vorangegangenen Spiel zu Ende ging. Und zwar nicht (primär) mit Bier, Musik und Schnitzelbrot, sondern mit kampfbereitschaft und Elan.

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